Getestet: Thermomix TM6

Als ich intensiv über das Thema Sauerteig las, fand ich viele Blogeinträge zum Thema Sauerteig im Thermomix. Darin ginge das Ansetzen der Starterkultur ganz fix – und schon war ich angefixt, den Thermomix TM6 auszuprobieren.

Deshalb freute ich mich sehr, als ich für die Redaktion GolfWomen die Möglichkeit bekam, den Thermomix TM6 zu testen. In einer der nächsten Ausgaben wird dann mein ausführlicher Testbericht veröffentlicht.

Das Technikwunder in der Küche: Der Thermomix

Nichts wird oft so kontrovers diskutiert wie der Thermomix aus dem Hause Vorwerk. Schon alleine das Bestellen bzw. Kaufen ist eine Sache für sich. Der Hersteller legt größten Wert auf die persönliche Kundenberatung und -Betreuung. So kann man einen Thermomix lange Zeit nur bei einer Produktvorführung über eine Thermomix-Beraterin kaufen. Inzwischen kann man auch ohne Vorführung bei der Thermomix Repräsentatin bestellen, im Vorwerk-Shop oder auch direkt auf der Webseite im Vorwerk-Onlineshop bestellen. Aber eines bitte beachten: Über Amazon oder andere Onlineshops wird der Original-Thermomix nicht verkauft – Vorsicht vor sogenannten Fakeshops. Auf jeden Fall sollte man auch bei einer Bestellung über den Vorwerk-Onlineshop den „Willkommens-Service“ nach dem Kauf in Anspruch nehmen.

Für die Reise in mein Home-Office wurde der Thermomix gut und sicher in einem Riesenpaket verpackt. Am ersten Abend las ich noch ganz brav die umfangsreichen Sicherheitshinweise und das über 200 Seiten starke Kochbuch durch, das mir die ganze Bandbreite des Thermomix zeigte.

Nicht schwänzen: Den Willkommens-Service

Am nächsten Tag konnte ich es kaum mehr abwarten bis „meine“ Repräsentantin mir den Thermomix erklärte. Und ganz ehrlich, obwohl ich mir zutraue mit jedem Kuchengerät klar zu kommen, war ich doch über das Willkommensgespräch sehr froh. Sie erklärte mir kurz die verborgenen, technischen Feinheiten, wie z.B. den Flüssigkeitsablauf, sollte mal was überkochen. Und dann zog sie das volle Register mit sämtlichen Tricks, die der Thermomix auf Lager hat. Ausspülen? Warmes Wasser rein, 1 Tropfen Spülmittel und 5 Sekunden auf Stufe 10 rühren. Fertig. Da ihr Mann sich ebenfalls glutenfrei ernähren muss, waren wir sofort beim Fachsimpeln.

Jeder von uns kennt es, beim glutenfreien Backen geht ab und zu mal was schief. Die Brötchen schmecken zwar wunderbar, sind aber auseinander gelaufen, anstatt in die Höhe zu gehen. Ich habe einiges dieser flachen Flundern in der Tiefkühle, denn zum Wegwerfen sind sie dann doch zu schade. Ein Glück, wenn man einen Thermomix hat. Die „verunglückten“ Semmel oder Weißbrote einfach 10 Sekunden auf Stufe 10 in den Mixtopf geben und schon hat man feine, sehr leckere glutenfreie Paniermehl. Ich friere das frisch gemahlene Paniermehl dann immer ein und kann es jederzeit zum Panieren oder Andicken verwenden. Das glutenfreie Paniermehl ist ausgesprochen teuer und bleibt auch beim Anbraten blass und farblos. So spare ich mir einiges an Geld. Auch für meinen normal essenden Mann mahle ich die Roggenkörner immer selbst im Thermomix. Noch besser und frischer kann ich kein Mehl für seine schweren Roggenbrote im Handel bekommen-

Meine ersten Versuche mit dem Thermomix TM6

Noch spät am Abend probierte ich über die Rezeptdatenbank Cookidoo das erste Rezept aus: Glutenfreie Apfelküchlein mit Teig aus Mandelmehl. Ratzfatz hatte 200 Gramm Mandeln als feines Mandelmehl. Mandeln in den Mixtopf, Zeit (10 Sekunden) und einer der sechs Drehzahlstufen von 4 bis 10 (für feines Mandelmehl Stufe 10) einstellen. Auch die Äpfel wurden perfekt und gleichmäßig zerkleinert. So gab es spätabends noch eine süße Kleinigkeit.

Am nächsten Tag begeisterten mich die Karotten-Kartoffel-Reibekuchen. So schnell und gleichmäßig gerieben habe ich bisher weder Karotten noch rohe Kartoffeln hinbekommen.

Unschlagbar bei lästigen Küchenaufgaben

Wir lieben einfach die Kartoffeln aus dem Thermomix. Bei uns heißen Pellkartoffeln nur noch „Thermomix-Kartoffeln“. Es muss an der Temperatur des Wasserdampfes liegen, denn so gut gelingen mir Pellkartoffeln im klassischen Dampfkochtopf nicht. Der Geschmack ist deutlich besser und vor allem, die Pellkartoffeln lassen sich unvergleichlich leicht schälen. Man ritzt nur die Schale ein und schon kann man ein Viertel der Schale auf einmal abziehen. Und wir hatten keine neuen Kartoffeln, sondern etwas länger Gelagerte aus dem Keller.

Überhaupt bei solch eintönigen Aufgaben, wie eindicken, dämpfen, rühren überzeugt der Thermomix TM vollends. Als ich einmal sehr müde von zwei Pressdays an einem Tag und an den verschiedenen Ende der Stadt abends heimkam, träumte ich auf den Heimfahrt von Fingernudeln als Soulfood. So leicht in Butter geschwenkt. Aber schon bei der Heimfahrt merkte ich, dass ich zu müde bin, den Dampftopf mit den Kartoffeln zu bewachen. Zuerst, ob er die Temperatur erreicht und dann ob er sie hält und nicht durch die Decke geht.

Mit dem Thermomix war es total entspannt: Wasser und Kartoffeln rein, eingeschalten und schon schnurrte der neue Star in der Küche los. Ich hätte sogar auf der Couch einschlafen können, denn ein melodischer Klingelton hätte am Ende der Garzeit sogar Tote geweckt. Klingelton, Dauer und Lautstärke können individuell eingestellt werden.Mit dem Programm für Pellkartoffeln kann ich mich darauf verlassen, dass Temperatur und Kochdauer sitmmen. Und sollten die anderen Gerichte noch nicht fertig sein, die Kartoffeln einfach im Dämpfer lassen. Sie platzen weder auf noch werden sie schlapp.Sie bleiben aber warm.

Ein Küchengerät für viele Aufgaben

25 Funktionen machen den Thermomix mit seiner Kochfunktion wirklich zum Alleskönner: Dünsten, erwärmen, Slow Cooking, wous-vide-garen, anbraten, fermentierten, karamellisieren. Natürlich kann er rühren, mischen, hacken, wiegen, Sahne schlagen und schwere Brotteige kneten, Reis und Eier auf den Punkt genau kochen. Mit einer kleinen Zusatzscheibe können sogar bis zu 800 Gramm Karotten oder Kartoffeln gepeelt werden. Das sind alles Funktionen, die jeden Küchenprofi sinnvoll entlasten und unterstützen. Kochanfänger kommen mit den von der Vorwerk-Versuchsküche erprobten Rezepten schnell zu ersten Erfolgen, schließlich gibt es für jedes Rezept aus der Cookidoo-Datenbank eine Gelinggarantie.

Der Knackpunkt des Thermomix TM6: Cookidoo Rezeptsammlung

Erst dachte ich, eine Rezeptdatenbank brauche ich nicht. Schließlich koche ich seit Jahren meinen italienisch geprägte USA-Asia-Fusionküche mit sehr hohem Gemüseanteil, der für unseren Geschmack das Beste aus diesen Welten vereinigt. Ich kann in der Cookidoo-Datenbank auch meine eigenen Rezepte anlegen und natürlich gibt es neben glutenfreien, auch vegane und vegetarische Rezepte. Die Cookidoo Datenbank lässt sich als App downloaden und dann zeigt sich ihre volle Stärke: Ganz einfach lässt sich ein Wochenspeiseplan zusammenstellen und die Zutaten werden als Einkaufsliste ausgegeben. Ideal für alle, die wenig Zeit haben.

Ein Wermutstropfen: Der Preis des Thermomix TM6

Sicherlich ist der Preis von knapp 1.400 Euro kein Pappenstil. Doch wenn man sich überlegt, wieviel man z.b. durch den genau festgelegten Einkauf der Zutaten spart, dann relativiert sich der Kaufpreis. Wer auf eine frische und abwechslungsreiche Kost Wert legt, für den lohnt sich der Thermomix. Mit der Cookidoo App lassen sich spielerisch unendlich viele gesunde und nahrhafte Rezepte entdecken. Auch profilierte Hobbyköchinnen und -köche profitieren vom Thermomix, wenn sie auf Fertigprodukte verzichten und alles selbst herstellen, z.b. sämige Saucen. Für alle, die glutenfrei essen müssen oder wollen, lohnt sich der Thermomix mit seiner Funktion für frisch gemahlenes Mehl alle mal. Ebenso schnell wie günstig lassen sich Mandelmehl, Reismehl, Quinoamehl und viele andere glutenfreie Mehle herstellen. Wer auf eine gesunde und frische Ernährung Wert legt, kommt an einem Thermomix nicht vorbei.

Mein Fazit:

Der Thermomix ist eine sinnvolle Ergänzung in der Küche – sei es für Kochanfänger, sei es für fortgeschrittene Hobbyköche, die zur Perfektion streben. Die Zeitersparnis macht für ale das Kochen zum Vergnügen. Jeder fortgeschrittener man in die Küche ist, umso wird der Thermomix eingesetzt, auch in vielen Profiküchen ist der Thermomix zu Hause. Und schließlich sieht die heimische Küche auch bei mehrgängigen Menus immer noch aufgeräumt auf. Der Mixtopf wird während des Kochens kurz vorgespült und kommt am Ende in die Geschirrspüle. Und die Stapel von diversen Töpfen, Tassen, Schüsseln und Reiben gehört der Vergangenheit an.